Geschichte der Hypnose

Die tatsächliche Geschichte der Hypnose verliert sich im Dunkel der Vergangenheit. Nachweisen lässt sich die Hypnose als Heil-Ritual seit etwa 4.000 Jahren aus den verschiedensten Kulturkreisen. So nutzten die Menschen im Alten China Hypnose ebenso als Heilverfahren wie die Sumerer und Ägypter. Aber auch die Meditationstechniken der Hindus, die nichts anderes als eine Form der Selbsthypnose darstellen, sind seit Jahrtausenden belegt und auch heute bei verschiedenen Naturvölkern noch in Gebrauch. Hier nutzen die Schamanen auch verschiedene Techniken wie etwa die Rhythmen von Trommeln, um den Erkrankten in einen Zustand der Trance zu versetzen. Der Grund: Das Unterbewusstsein des Betroffenen ist in diesem Zustand leichter zugänglich für die Heilung.

Die Geschichte der Hypnose in der Religion

Auch in vielen Religionen ist Hypnose ein zentrales Element in der Ausübung des Glaubens. In fernöstlichen Kulturen versetzen sich die Gläubigen etwa durch Meditation in einen tranceartigen Zustand, in anderen Religionen durch das Gebet. Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die Rosenkranzgebete aus dem Christentum, die aufgrund ihrer Monotonität einen tranceähnlichen Zustand bei den Gläubigen hervorrufen. Eingesetzt wurde die Hypnose im frühen Christentum aber auch, um Kranke zu behandeln, was durch verschiedene Wunderheilungen belegt ist.

Die Hypnose wird weiterentwickelt

Als einer der Väter der modernen Hypnosetherapie gilt Franz Anton Messner, der an seinen Patienten hypnotische Techniken in Form von magnetischen Kuren anwendete. Den Begriff Hypnose an sich verwendete der schottische Hypnoseforscher und Chirurg James Braid erstmals anno 1843. In dieser Zeit gab es nämlich neben der Hypnose außer Lachgas nicht allzu viele Möglichkeiten, um die Schmerzen während eines Eingriffs zu betäuben.

Genutzt wurde Hypnose während des 19. Jahrhunderts auch zur Psychotherapie, bevor sie von Sigmund Freuds Psychoanalyse verdrängt wurde. Maßgeblich geprägt wurde die moderne Hypnotherapie jedoch erst vom US-amerikanischen Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten Milton Erickson, der es geschafft hatte, sich mittels Selbsthypnose von einer Kinderlähmung zu heilen. Er entwickelte daraufhin im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts einen neuen psychotherapeutischen Ansatz, in dem die Individualität des Patienten im Vordergrund stand und bei der er vor allem auf die Arbeit im Unterbewusstsein setzte.

Ihm ist es also zu verdanken, dass Hypnose wieder Eingang in die Psychotherapie fand und die Kosten dafür mittlerweile auch von Krankenkassen übernommen werden. Das gilt beispielsweise für Behandlungen im Zusammenhang mit einer Schmerztherapie, wobei festzustellen ist, dass private Krankenversicherungen oder Zusatzversicherungen wesentlich aufgeschlossener sind als die gesetzliche Krankenversicherung.

Bei welchen Problemen kann Hypnose eingesetzt werden?

Theoretisch kann die Hypnosetherapie zur Behandlung aller psychischen Probleme, die nicht durch biologische Ursachen begründet sind, eingesetzt werden. Zu diesen biologischen Ursachen gehört beispielsweise ein gestörter Botenstoffwechsel im Gehirn. Darüber hinaus werden die Behandlungsmöglichkeiten aber auch von Regularien einzelner Länder eingeschränkt. Beispielsweise darf ein Hypnosetherapeut in Deutschland keine Borderliner behandeln, was in der Schweiz sehr wohl möglich ist.